Die Gegenwart ist provinziell: Ein Wiegenlied für ein zukünftiges Archiv

Netta Weiser

Während ihrer Recherche arbeitete die Choreografin Netta Weiser an ihrer künstlerischen Forschungspraxis, die sich um Fragen der Tanzdokumentation durch auditive Mittel und um Praktiken des Zuhörens dreht.

Dazu gehörte auch die Weiterentwicklung von Radio-Choreography – ein radiophones Archiv von Tanzpraktiken, die von Choreograf*innen in Zeiten von Migration und Grenzüberschreitung geschaffen wurden. Als Teil dieses laufenden Projekts initiierte sie Kooperationen zwischen Tanzarchiven, Radiosendern und Tanztheatern in Berlin, Tel Aviv, Köln und Wien. Darüber hinaus entwickelte sie die Choreographies of Listening-Workshops – ein experimentelles Format für die Dokumentation, Vermittlung und Bewahrung von Tanz durch generationenübergreifenden Dialog, Neuinterpretation und experimentelle Tonaufnahmen.

In ihrer Forschungsarbeit im Rahmen des Berliner TanzArchiv-Netzwerks hat sie neue Gemeinsamkeiten zwischen künstlerischer Arbeit und Archivpraxis erkundet und sich dabei auf die Verflechtung von Geschichten und die Vielfältigkeit der Zeitlichkeiten konzentriert, die das Archiv verkörpert.