Moving Touching Margins

Sasha Portyannikova, Agata Siniarska, Nitsan Margaliot

Die Forschung und der Diskurs zum Projekt Touching Margins wurden im Laufe der Zusammenarbeit mit dem TanzArchiv Berlin erheblich erweitert und bereichert. Die initiale Verbindung zu Berlin als kulturellem Zentrum und als unsere Basis ermöglichte es uns, den interkulturellen Dialog zu intensivieren, der bisher im Bereich Tanzerbe und Archiv mit seinen dominanten und vertrauten Geschichten nicht sehr präsent war.

Die Forschungskonstellationen erlaubten es den Teilnehmer*innen, das Tanzerbe oder ihre speziellen Interessen eigenständig zu erforschen und später mit Kolleg*innen in einer hybriden Form zwischen Vortrag, Workshop, Hörspiel und kollektiver Praxis in einer horizontalen Weise zu teilen. Dank der vielfältigen Gruppe von Forscher*innen mit Wurzeln in Indonesien, Israel, der Elfenbeinküste, Peru, Polen und Russland wurde die Hypothese der Unvollständigkeit des bestehenden Kanons in der Tanzgeschichte bestätigt. Im Laufe der kollektiven Praktiken wurde die Fülle von Unterströmungen und Off-Light-Einflüssen auf die Entwicklung des Tanzes im 20. Jahrhundert aufgedeckt.

Die verschiedenen Perspektiven aus sich überschneidenden geografischen und kulturellen Regionen ermöglichten es den Teilnehmer*innen, ihr bisheriges Wissen und ihre Erfahrungen im Bereich dekolonialer Praktiken zu vertiefen und zu erweitern. Als Ergebnis wurde ein relevanteres und vollständigeres, oft unbequemes und komplexes Bild der Tanzgeschichte gezeichnet.